JANUAR – Gartentipps zum Jahresbeginn

Neujahr. Auch wenn Ihr Garten scheinbar in absoluter Ruhe in das neue Jahr startet, muss er doch auch zu dieser Jahreszeit ein klein wenig gehütet werden. Tatsächlich gibt es für Januar sogar einiges an Gartenarbeit. Der erste Monat des Jahres ist beispielsweise als guter Monat für das Schneiden von Hecken, Sträuchern und Bäumen bekannt. Auch Ihr Gemüsegarten liegt im Januar nicht still – Sie können durchaus noch Saisongemüse ernten und Pflanzen für den kommenden Frühling vorziehen.

Welche Gartentipps Sie für Januar kennen sollten und welche Arbeiten im Januar in Ihrem Garten anstehen, verraten wir Ihnen in unserem Artikel.

1. Tipp - Schutz vor Frost und Schnee
  1. Sollte der Januar große Schneemengen bereit halten, dann kontrollieren Sie bitte, falls vorhanden, die Gläser Ihres Gewächshauses. Die geringe Dachneigung stellt gerade bei unbeheizten Gewächshäusern und größeren Glasflächen eine Gefahr durch hohe Schneelast dar. Um also ein Durchbrechen der Dachgläser zu vermeiden, kontrollieren Sie Ihr Gewächshausdach regelmäßig und kehren Sie mit einem großen Besen oder ähnlichem vorsichtig den Schnee vom Dach.

  2. Kontrollieren Sie untergestellte Kübelpflanzen, welche durch Vlies, Kokosmatte oder Winterfolie geschützt sind. Oft löst sich in der stürmischen Winterzeit das Vlies, die Matte oder die Folie reißt ein, so dass Teile der Pflanze freiliegen und dem Frost ausgesetzt sind.

  3. Fällt der Januar kalt und nahezu schneefrei aus, können Sie mit Hilfe einer Mulchschicht vor Frost- und Kälteschäden vorbeugen. Geeignetes Material wäre: Mischlaub,  Rindenmulch,  Strohhäcksel oder Schreddergut, die sich leicht auf dem Boden aufbringen lassen. Dieses Vorgehen verhindert, dass sich Nager unter den Materialien einnisten. Gleichzeitig halten Sie den Boden im Frühjahr länger kalt und verhindern eine frühe Blüte an Obststräuchern und Ziergehölzen.

  4. Durch einen “Kalkanstrich” am Baumstamm verhindern Sie Kälterisse. Erklärung: Sind Baumstämme starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, können sich unter Umständen Frost- bzw. Kälterisse bilden. Gerade bei Obstbäumen bietet sich ein spezieller Baumanstrich an, eben der sogenannte Kalkanstrich. Dieser verhindert eine rissige Rinde und vermeidet, dass sich  Krankheitserreger oder Schädlinge festsetzen können. Der vorbeugende Anstrich findet eigentlich im Herbst statt, kann sich aber bei sehr feuchten Bedingungen lösen, daher empfiehlt sich gegebenenfalls ein erneuter Kalkanstrich im Januar.
2. Tipp - Entrümpeln Sie mal Ihren Garten

Der Januar ist der ideale Monat um sich einmal Gedanken über sämtliche Ressourcen zu machen, fällige Aufräumarbeiten zu planen und kaputte Dinge zu entsorgen. Verschaffen Sie sich einen Überblick im neuen Jahr. Planen Sie gewisse Veränderungen in Ihrem Garten? Dann ist jetzt der optimale Zeitpunkt.

  1. Defekte Gehwegplatten können in frostfreien Tagen entsorgt oder ausgebessert werden. Kaputte oder gesplitterte Blumentöpfe und Kübel eventuell entsorgt werden.
  2. Altholz und heruntergefallene Äste können Sie sammeln und gegebenenfalls getrocknet als späteres Brennholz verwenden.
  3. Räumen Sie am Besten auch einmal direkt im Geräteschuppen auf. Das kann man auch bei schlechten Tagen angehen! Defekte Akku-Geräte gehören ausgemistet und fachgerecht entsorgt. Stumpfe oder rostige Gartengeräte gehören gepflegt und geschärft.

Mit einer gut geplanten Aufräumaktion schaffen Sie neuen Platz und erhalten Gewissheit, was Sie noch für die kommende Gartensaison benötigen und was wiederverwendet werden kann. 

Gestalten Sie die Aufräumaktion aber bitte nicht zu intensiv. Sollte Ihr Garten zu ordentlich sein, fehlt es Nützlingen eventuell an wichtigen Unterschlupfstellen, daher lassen Sie Laubhaufen und/oder Holzstapel ruhig noch bis zum eintretenden Frühjahr stehen. Bei steigenden Temperaturen kommen dann Marienkäfer und Co. aus ihren winterlichen Behausungen und einer finalen Aufräumaktion steht nichts mehr im Wege.

3. Tipp - Aussaaten vorbereiten

Garantiert denken Gartenliebhaber im Januar nicht nicht an Ihre Aussaat bzw. die dazugehörigen Vorbereitungen. Jedoch zählt die Anzucht neuer Pflanzen sehr wohl zur Gartenarbeit – und diese lässt sich ganz hervorragend zu dieser Jahreszeit bewältigen. Dafür müssen Sie nicht unbedingt im Besitz eines Gewächshauses oder Frühbeets sein – erste Gemüsepflanzen können sie ganz gemütlich daheim auf der warmen Fensterbank aussähen. Die robusteren Sorten können gerne, falls vorhanden, im Frühbeet und Gewächshaus angegangen werden.

Auf Ihrer mollig warmen Fensterbank fühlen sich Brokkoli, Kohlrabi, Sprossengemüse, Aubergine, Kresse und Chili garantiert pudelwohl. Auch Salat, Porree, Paprika und Physalis mögen die warmen Temperaturen. Feldsalat, Rettich, Garten- und Winterkresse sowie Weißkohl, bevorzugen dann doch eher die Gewächshausversion. Waldmeister und Bärlauch können Sie direkt im Beet aussähen – Spinat und Radieschen gehören dann schon eher ins Frühbeet.

Haben Sie im Herbst die Pflanzung von Zwiebelblumen verpasst? Dann können Sie das jetzt nachholen! Sind Januar und Februar also frostfrei und die Temperaturen milder, wachsen die Frühblüher auch zu beginn des Jahres an. Um Farbe und Gestaltung in der eher tristen Jahreszeit ein wenig voranzutreiben, können Sie Ihren Garten mit Kaltkeimern wie Christrose, Alpenveilchen oder Schlüsselblumen bereichern. 

4. Tipp - Salat zu jeder Jahreszeit

Einige Salate und Gemüse sind Frosterprobt und überhaupt nicht zimperlich. Grünkohl, Rosenkohl, Winterlauch und Feldsalat überstehen Kältefrost bis unter -15°Celsius. 

Achtung! Kahlfröste ohne Schneebedeckung mögen die Pflanzen überhaupt nicht. Dann leiden Qualität und Bissfestigkeit. Sollten draußen besonders eisige Temperaturen herrschen, können Sie mit Hilfe von Folientunneln oder einem Schutzvlies die Wintersalate bzw. das Gemüse schützen. Schnee dagegen macht nichts aus. So können Sie Salat auch unter Schnee ernten und sich mitten im Winter mit Vitaminen aus dem Garten erfreuen!

5. Tipp - Obstbaum kontrolle

Nutzen Sie doch den ein- oder anderen schönen Wintertag für einen Rundgang durch Ihren Garten und nehmen Sie dabei doch einmal Ihre Obstbäume unter die Lupe.

Achtung! Halten Sie dabei Ausschau nach den berüchtigten „Fruchtmumien“. Fruchtmumien sind schwarze, eingetrocknete, pilzbefallene Früchte vom Vorjahr. Oft bleiben diese schimmeligen Früchte am Baum hängen und fallen nicht ab. Darin überwintert ein Erreger des Monilia-Pilzes von dem im Frühjahr erneut eine Infektion ausgehen kann. Deshalb bitte unbedingt entfernen.

Wichtig! Verfaulte Früchte bitte auf gar keinen Fall auf den Kompost werden. Der Pilz würde sich dort hervorragend vermehren und gegebenenfalls noch mehr Schaden anrichten. – Also, ab in die Mülltonne damit.
Übrigens, ob Sie die bösen Fruchtmumien im Herbst oder im Winter entfernen, dass bleibt ganz Ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass sie vor der ersten Blüte verschwunden sind, sonst kann es im Folgejahr zu noch mehr Schimmel kommen.

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